Panel 10
34. Studierendentagung der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft, Würzburg, 26.–29.05.2022

Panel 10

Multispezies Beziehungen in hydroponischen Systemen: Kann man von einer nachhaltigen Agrarproduktion sprechen?

Nils Waldmann

Wann?
Samstag, 28.05., 13–16 Uhr
Wo?
Phil-Gebäude, Hörsaal 5
Hybrid?
auch online

Hydroponik: Zusammengesetzt aus dem altgriechischen Wort „hýdōr“ (ὕδωρ) für „Wasser“ und dem Wort „pónos“ (πόνος) für Mühe oder Beschwernis (weitere Bedeutung: „schwere Arbeit“). Somit kann „Hydroponik“ als die „(schwere) Arbeit des Wassers“ interpretiert werden. Mit Hydroponik ist ein Verfahren gemeint, bei welchem Pflanzen ohne Erde gedeihen. Die Pflanzenwurzeln halten sich in einem Substrat wie Perlit, Torf, Kokosfasern oder Steinwolle. Ebenso werden die Wurzeln einer Nährlösung ausgesetzt. Dies ist Wasser, welches mit allen lebenswichtigen Nährstoffen angereichert wurde. Die Nährlösung wird unterschiedlich verabreicht, entweder schwimmen die Pflanzenwurzeln in der Lösung, werden damit besprüht, hängen am Tropf oder werden künstlichen Gezeiten oder einer Strömung ausgesetzt. Außerdem werden die Wurzeln mit Sauerstoff versorgt, den Pflanzen eine optimale Gasmischung, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Beleuchtung (Tag-Nacht-Rhythmus) ermöglicht, Blüten werden durch Nützlinge oder Pinsel bestäubt, es werden Nützlingsheere eingesetzt, um Pflanzenschädlinge chemiefrei zu eliminieren, Mensch und Computer beobachten und pflegen die Pflanzen 24/7, Pflanzen werden Stützhilfen bereitgestellt und durch Veredlung, Kreuzung oder (Gentechnik) gestärkt, … Dies sind Ausprägungen der Hydroponik, welche die Frage aufwarf, wie Beziehungen zwischen Menschen, Pflanzen, weiteren Lebewesen und Technologien in jenem Hightech-Anbau aussehen und wie der Begriff der Nachhaltigkeit in jenen Systemen gegenwärtig und zukünftig zu verstehen ist? Dies wird Thema dieses Vortrags sein.

Nils Waldmann

Nils Waldmann studierte Geophysik am KIT, sowie Geographie und Europäische Ethnologie/Vk. an der JMU Würzburg, wo er derzeitig auch Europäische Ethnologie/Vk. auf Master studiert. In seiner B.A.-Thesis erforschte er, auf Grund seiner Raumfahrtbegeisterung und einer ARTE-Dokumentation über das Projekt EDEN ISS, die Beziehungen zwischen Menschen, Pflanzen und anderen Lebewesen in einer staatlichen Versuchsanstalt, mit Fokus auf dem hydroponischen Erwerbsgartenbau.

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