Panel 3
34. Studierendentagung der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft, Würzburg, 26.–29.05.2022

Panel 3

Was bleibt…was geht? Nachhaltigkeit über den Tod hinaus

Jana Paulina Lobe

Wann?
Freitag, 27.05., 16.30–18 Uhr
Wo?
Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude, Raum 0.001
Hybrid?
Referentin online; Vortrag wird in den Hörsaal übertragen

Almwiesenbestattung, kompostierbare Särge, Urnen aus Milch, ein Lastenrad als Leichenwagen…Wie hinterlassen wir unsere Erde – oder wie hinterlassen wir uns in der Erde?

Die Diskussion um ein nachhaltiges Leben ist in aller Munde, aber wie verhält es sich eigentlich mit nachhaltigem Sterben? Gibt es einen „Tod mit Bio-Siegel“?

Umweltfreundliche Bestattungsmethoden werden beliebter – der Friedwald ist nur der Anfang einer Reihe von Bemühungen, beim letzten Schritt den CO2-Fußabdruck zu verringern: an die Seite der traditionellen Beisetzungsarten treten in den USA die Promession oder Resomation in den Vordergrund, in den Niederlanden erfand ein Wissenschaftler einen Sarg aus Pilzkulturen.

Mich beschäftigen die Fragen, wie weit die Planung zukünftiger Nachhaltigkeit reicht – erstreckt sie sich bis auf das eigene Ableben? Gibt es einen postmortalen Umweltschutz? Inwiefern setzen sich Akteur:innen damit auseinander, ihr gelebtes Umweltbewusstsein in das eigene Sterben miteinzubeziehen? Welche Möglichkeiten gibt es, Bestattungen nachhaltig zu gestalten und welche Hindernisse können dabei auftreten?

Dieser Beitrag will aufzeigen, welche Angebote und Trends der nachhaltigen Bestattung sich bereits heute in der Sepulkralkultur finden lassen beziehungsweise, wie diese kommuniziert werden. Durch qualitative Interviews mit Bestatter:innen als Expert:innen der Thematik werden mit methodischen Mitteln des Fachs Einblicke in die grüne Begräbniskultur und die Nachfrage nach alternativen Beisetzungsformen ermöglicht.

Jana Paulina Lobe

Jana Lobe studierte im Bachelor Klassische Philologie & Europäische Ethnologie und kennt damit die Frage „Und was macht man damit später?“ allzu gut. Dieser entkommt sie als neue Masterstudentin der Euro Ethno wieder nicht. Seit einem Schulpraktikum bei einem Bestattungsunternehmen interessiert sie sich für Sepulkralkultur. Weitere Forschungsinteressen (u.a.): Religiosität/Spiritualität, Wissenschaftsgeschichte sowie Biographieforschung.

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